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Innsbruck liest ab 1. Juni

(IKM) Seit 2004 gibt es die Leseaktion für alle, die gern lesen und sich mit gesellschaftlich relevanten Themen auseinandersetzen: „Innsbruck liest“ findet heuer von 1. bis 16. Juni statt. 10.000 Exemplare des Buchs „Freitag ist ein guter Tag zum Flüchten“ von Elyas Jamalzadeh und Andreas Hepp (Zsolnay 2022) werden ab Donnerstag, 1. Juni im Stadtgebiet verteilt. Anschließend laden zahlreiche kostenlose Veranstaltungen und Signierstunden bis 16. Juni zum Austausch ein.

„Die jährlich wiederkehrende Leseaktion ‚Innsbruck liest‘ der Stadt Innsbruck ist längst zum Fixpunkt im Innsbrucker Kulturleben geworden und erfreut sich großer Beliebtheit in der Bevölkerung“, betont Kulturstadträtin Mag.a Uschi Schwarzl: „Dank der nahezu flächendeckenden Versorgung mit Lesestoff werden tausende Menschen mit einem gratis Buch überrascht. Darüber hinaus wird mit mehreren kostenlosen Veranstaltungen, einer Mischung aus klassischen Formaten und unkonventionellen Ideen, ein breites Publikum angesprochen.“

Verteilung ab 1. Juni

Neu ist, dass heuer die Verteilung über die KooperationspartnerInnen an den Verteilstellen und durch die Verteilaktionen im gesamten Stadtgebiet bereits ab Donnerstag, 1. Juni, erfolgt (siehe unten). Das Rahmenprogramm startet schließlich am Mittwoch, 14. Juni, um 19.00 Uhr mit der offiziellen Buchpräsentation „‘Innsbruck liest‘ zum Auftakt“ mit den Autoren Elyas Jamalzadeh und Andreas Hepp in der Stadtbibliothek.

Zum Buch 2023

„Stell dir mal vor, du bist dein Leben lang nervös, merkst alles, bist ständig auf der Hut. Ich wurde schon nervös geboren. Ich war illegal. Jedes Jahr, jeden Tag, jede Minute konnte es passieren.“ Die afghanischen Eltern von Elyas Jamalzadeh lebten schon im Iran, als er auf die Welt kam. Er wurde als Flüchtling geboren. 2014 macht er sich auf den gefährlichen Weg nach Europa. Mit beeindruckender Unmittelbarkeit wird hier eine Reise beschrieben, die man kaum überleben kann. Dass Jamalzadeh Humor und Ehrgeiz nie eingebüßt hat, hilft ihm beim Ankommen in einem fremden Land. Er lernt Deutsch, beginnt eine Ausbildung und verliebt sich.

Aus der Jurybegründung: „… dass diese Integration gelang, verdankte Elyas Jamalzadeh seinem Fleiß, seiner Willenskraft und nicht zuletzt dem Zufall, der ihn auf eine Reihe von Menschen treffen ließ, die ihn unterstützten, begleiteten und für ihn kämpften und ihn im Buch sagen lassen: ‚Die netten Leute […] waren der Grund, warum ich immer dankbarer wurde. Ehrlich. Und es spornte mich an, ihre Erwartungen zu erfüllen. […] Warum waren sie so freundlich zu mir? Ich hab mich noch nie so als Mensch wertgeschätzt gefühlt.‘“

Zu den Autoren

Elyas Jamalzadeh, geboren in Teheran als Kind afghanischer Kriegsflüchtlinge. Laut seiner Mutter schneite es am Tag seiner Geburt. Er floh mit seinen Eltern 2014/15 nach Österreich und begann eine Lehre als Friseur. Andreas Hepp, geboren in Wels, studierte unter anderem Germanistik und arbeitet heute als Deutschlehrer an einer Linzer Privatschule.

Jury wählt brisantes Thema

Die Jury mit Doris Eibl (Juryvorsitzende, Institut für Romanistik, Universität Innsbruck), Alexander Kluy (Literaturjournalist und Autor, München), Alexandra Plank (Kulturjournalistin, Innsbruck) und Andreas Unterweger (Schriftsteller, Graz) begründete ihre Entscheidung wie folgt: „‘Freitag ist ein guter Tag zum Flüchten‘ ist das Resultat einer überzeugenden interkulturellen Zusammenarbeit zweier junger Männer: Der eine, Elyas Jamalzadeh, erzählt sein von Illegalität, Flucht und dem Ankommen in Österreich geprägtes Leben – ehrlich, humorvoll widersprüchlich, schonungslos und dankbar, in einem demokratischen Land Fuß gefasst zu haben; der andere, der Germanist und Lehrer Andreas Hepp, bringt das Erzählte zu Papier, gibt ihm Form und Rhythmus und jongliert gekonnt mit Mitteln, die an die Kunst der ‚oral poetry‘ erinnern.“

Innsbruck liest und hört

Auch 2023 wurde wieder exklusiv für „Innsbruck liest“ in Zusammenarbeit mit dem Audioversum ein digitales Hörbuch produziert, das es ab Donnerstag, 1. Juni, auf der Website der Stadtbibliothek unter http://stadtbibliothek.innsbruck.gv.at/innsbruckliest und des Audioversums unter www.audioversum.at/innsbruck-liest-und-hoert gratis zum Download und Streaming gibt. Sprecher ist diesmal der Innsbrucker Schauspieler und Regisseur Thomas Gassner.

Der Erfolg bei der Premiere 2022 bestätigt, dass mit dem Hörbuch neue Zielgruppen erreicht werden konnten. „Hörbücher sind erzählte Geschichten und wer hört nicht gerne eine gute Geschichte?“, sagt Audioversum-Leiterin Julia Sparber-Ablinger: „Das AUDIOVERSUM by MED-EL ist die akustische Kompetenz in Innsbruck. Als Museum bieten wir regelmäßig Audio-Formate an, die immer mehr im Kommen sind. Mehr als 3.000 Downloads auf unserer Website zum Hörbuch 2022 sprechen eine deutliche Sprache. So freuen wir uns auch heuer wieder das Hörbuch zu Innsbruck liest präsentieren zu dürfen. Am 15. Juni ist es so weit – da heißt es im AUDIOVERSUM wieder Innsbruck liest & hört!“

KooperationspartnerInnen

Organisiert wird „Innsbruck liest“ von der Stadtbibliothek, die mit ihren Kompetenzen in der Konzeption und Durchführung von Veranstaltungen und in der Lesevermittlung mit qualitätsvollem Programm überzeugt.

Wichtig ist dabei die Vernetzung von Kultur, Unternehmen bzw. Institutionen und der Bevölkerung: Land Tirol, Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB), Innsbrucker Verkehrsbetriebe GmbH (IVB), Tiroler Flughafenbetriebsgesellschaft m.b.H., Arbeiterkammer Tirol, Wirtschaftskammer Tirol, EKZ Sillpark

Hörbuchkooperation: Audioversum

Medienkooperationen: Tiroler Tageszeitung, Life Radio Tirol, Tiroler Straßenzeitung 20er

Verteilorte + Verteilaktionen

Das Buch wird von 1. bis 9. Juni an folgenden Stellen verteilt – solange der Vorrat reicht.

 Ab Donnerstag, 1. Juni:

  • AK Bibliothek, Maximilianstraße 7
  • AUDIOVERSUM, Wilhelm-Greil-Straße 23
  • IKB Kundencenter, Salurner Straße 11
  • IKB Recyclinghof, Roßaugasse 4a
  • InfoEck, Bozner Platz 5
  • INNSBOOK-Büchereien, innsbook.at
  • Life Radio Tirol, Brunecker Straße 1
  • SILLPARK Bibliothek im 2. OG, Museumstraße 38
  • Stadtbibliothek Innsbruck, Amraser Straße 2
  • Tiroler Tageszeitung, Brunecker Straße 3
  • 20er Straßenzeitung, Innstraße 77
  • Buchhandlungen
    • Haymon, Sparkassenplatz 4
    • Liber Wiederin, Erlerstraße 6
    • Studia Buchhandlung, Innrain 52f
    • Tyrolia, Maria-Theresien-Straße 15
    • Wagner’sche, Museumstraße 4

Freitag, 2. Juni

9.00–17.00 Kulturtram, IVB-Linie 2: Ausschau halten und aus den Bücherboxen in der Bahn ein „Innsbruck liest“-Buch holen. Ein Tipp: Die Kulturtram fährt auf der Linie 2 und ist beklebt mit Innsbrucker Kulturinitiativen

Mittwoch, 7. Juni

13.00–14.00 Uhr Hallenbad O-Dorf I 15.00–16.00 Uhr Hallenbad Höttinger Au

Freitag, 9. Juni

10.00–11.00 Uhr Hallenbad Amraser Straße I 12.00–14.00 Uhr Freibad Tivoli I 15.00–17.00 Uhr Baggersee

Für Lese- und Gesprächsstoff ist dank "Innsbruck liest 2023" gesorgt: Die VeranstalterInnen und KooperationspartnerInnen mit StRin Uschi Schwarzl (3. Reihe, 2.v.l.) und der Juryvorsitzenden Doris Eibl (stehend rechts vorne).
Das Buch ermöglicht eine Innenperspektive auf Flucht und Ankommen und wirft Fragen zu brisanten Themen im Zusammenhang mit Flucht und Migration auf. © IKM/A. Steinacker

Online seit 26.05.2023