Innsbruck von oben

Erfolgreicher Abschluss der Kanaloffensive 2020

(Innsbruck, 24. September 2020) 2007 hat die IKB ihre Kanaloffensive gestartet. 14 Jahre später kann das umfassende Infrastrukturprojekt – erfreulicherweise wie ursprünglich vorgesehen – im Herbst 2020 abgeschlossen werden. „Ziel der Kanaloffensive war, das rund 400 Kilometer lange Kanalisationsnetz der Stadt Innsbruck auf den Stand der Technik zu bringen und damit den Gewässer- und Hochwasser-Schutz zu verbessern“, erläutert IKB-Vorstandsvorsitzender DI Helmuth Müller den Ausgangspunkt der Offensive. Neben leistungsfähigeren Kanälen wurden zusätzliche Speicherbecken und fünf Hochwasserpumpwerke errichtet.

Erneuerung der Kanalisation

Das mit teils über 100 Jahren sehr hohe Alter der Kanalisation und das dynamische Wachs-tum der Stadt waren weitere Auslöser dafür, dass bestehende Kanäle saniert und in ihrer Durchflussleistung zur Kläranlage Roßau erweitert werden mussten. 64 Kilometer und damit rund ein Viertel der Sammelkanäle mussten erneuert werden.

Insgesamt investierte die IKB rund 92 Mio. Euro in die Sanierung, Anpassung und Erweiterung des Entsorgungsnetzes. Nach Abschluss der Arbeiten entspricht das Innsbrucker Abwassersystem den aktuellen Richtlinien zum Gewässerschutz. „Die Kanalisation hat einen sehr hohen Anlagenwert und ist nach den Verkehrswegen die teuerste Infrastruktur einer Kommune. Ich freue mich, dass die IKB so verlässlich auf unsere Stadt und ihr Leitungsnetz schaut“, so Bürgermeister Georg Willi.

Kanalumlegungen

Städtebauliche Vorhaben wie die Verlängerung der Straßenbahnlinien und der Bau der Regionalbahn führten zu weiteren Bauarbeiten, die – wo es möglich war – mit der Kanaloffensive verknüpft wurden. Verschiedene Teilprojekte wurden mitten im Herzen der Stadt umgesetzt – wie etwa der Sammler West vom Innrain bis zum Marktplatz oder der Rohrvortrieb König-Laurin-Straße bis Bozner Platz (Hauptsammler Südost).

Grabenloser Rohrvortrieb: Die Maulwurf-Methode

Bei dieser Sanierungstechnik wird die Fahrbahn nicht mehr großflächig aufgegraben. Ausgehend von einer Startgrube arbeitet sich eine Teilschnittmaschine bis zu acht Meter unter der Erde voran. Ein entscheidender Vorteil ist, dass großflächige Baustellen vermieden werden. AnwohnerInnen werden weniger durch Lärm und Staub belästigt, die Störungen des Straßen- und Lieferverkehrs halten sich in Grenzen. Die Menge des Aushubs ist bedeutend geringer. Diese innovative Methode konnte die Bauzeit um mehr als die Hälfte verkürzen – so geschehen beim Rohrvortrieb König-Laurin-Straße bis Bozner Platz und der Innpromenade.

Zukunftsthemen

Hochwassersicherheit und Gewässerschutz bleiben auch in den nächsten Jahren treibende Elemente, doch auch die Wetterkapriolen. „Der Klimawandel hat in den letzten Jahren bereits zu immensen Veränderungen geführt. Es werden z. B. intensivere Starkregenereignisse festgestellt“, erklärt Dr. Thomas Pühringer, für Abwasserwirtschaft zuständiges Mitglied des Vorstandes, die zukünftigen Herausforderungen. Die Versiegelung der Flächen verstärkt diese Problematik massiv. Seit Jahren werden daher gezielt Versickerungsanlagen und Retentionsräume geschaffen. Die optimale Gestaltung von Oberflächen wird in den nächsten Jahren enorm an Bedeutung gewinnen. Darüber hinaus wird der Einsatz grabenloser Baumethoden wie z. B. Rohrvortrieb und Schlauchliner immer wichtiger. Denn damit gelingt es, Beeinträchtigungen und Kosten niedrig zu halten und gleichzeitig den hohen Wert der Anlage langfristig sicherzustellen.

 

Bei Fragen steht zur Verfügung:

DI Helmuth Müller
Vorsitzender des Vorstandes
Telefon: 0512 502 5100
E-Mail: helmuth.mueller(at)ikb.at

Kanaloffensive 2020