Die Pionierin
Claudia Hackl ist außergewöhnlich und ihr Karriereweg in der IKB ist entsprechend ungewöhnlich. Mit ihr lernte die IT im IKB-Rechnungswesen richtig gut laufen, und alle Hürden hin zur Digitalisierung elegant zu überspringen. Über 30 Jahre lang wuchs mit hartnäckig neugieriger Analyse auch Claudias IKB-Expertise – und sie sagt: „Was ich an der IKB so end-cool finde, ist diese irre Vielfalt.“
Beruflich digital – privat ganz analog
Der Gegensatz könnte nicht größer sein. „Nein, in meiner Freizeit schalte ich keinen PC ein“, sagt Claudia Hackl – und sie ergänzt: „Ich lebe möglichst analog, lese Bücher oder mache etwas mit meinen Händen.“ Das Alternativprogramm in Claudias Privatleben ist wirklich das absolute Kontrastprogramm zu ihrem Arbeitsleben, das sich seit über 30 Jahren um die IT dreht – die IT des IKB-Rechnungswesens, für das Claudia die Basis geschaffen und es aus der Zeit der Lochkarten in die Ära diffizilster Software-Anwendungen geführt hat. „Ja, ich bin ein Dino“, stellt sie klar und lacht dabei.
Digitalisierung mitgestalten – seit den Anfängen
Claudia hat schon recht, wenn sie auf ihre lange Erfahrung hinweist, deren Ursprung in ihrem außergewöhnlichen Interessensmix zu finden ist. Claudia: „Nach der AHS-Matura habe ich eine kaufmännische Ausbildung gemacht, dann bei einer Versicherung gearbeitet und nebenher am Wifi programmieren gelernt. Ein IT-Studium gab es damals noch nicht.“ So betrachtet, muss ihr Weitblick groß gewesen sein, als sie tief in die noch neue Technologie eintauchte und die Basics für die unaufhaltsame Digitalisierung allen Lebens erlernte.
Mit der Kombination aus kaufmännischem Wissen, buchhalterischer Praxis und Programmierkenntnissen war Claudia jedenfalls prädestiniert dafür, den digitalen Weg für die IKB zu ebnen. „1991 bin ich zur IKB, damals waren es noch die Innsbrucker Stadtwerke, gekommen, um in der IT-Abteilung bei der Betreuung des Rechnungswesens zu unterstützen“, erzählt sie. Eine Frau in der IT war damals sehr speziell, und Claudia erinnert sich auch gut an das lustige Gefühl – etwa als einzige Frau in den Kursen, die sie besuchte: „Es ist mir immer so gegangen, wie dem Affen im Zoo. Jeder kennt den Affen, nur der Affe kennt keinen.“
Im Gespräch mit ihr blitzt es immer wieder auf und durch – dieses Gewitzte und Humorvolle, das ihr wohl auch dabei half und hilft, beim Reden mit den IKB-Mitarbeiter:innen deren Arbeits- oder Geschäftsprozesse zu analysieren, um die gute oder bessere Lösung dann in die Software beziehungsweise die Anwendungen zu übersetzen. „Ich will immer wissen, warum es so ist und nicht anders. Diese Analyse ist das Hauptthema – Dinge auseinanderzuklauben, zu analysieren, mit Logik zu orten, woher der Fehler kommt. In den Gesprächen mit den Anwender:innen ist das oft auch wahnsinnig lustig, wenn ich nervig bin und an Stellen nachbohre, die ihnen unlogisch erscheinen“, lüftet Claudia ein Stück weit das Geheimnis ihres Erfolgs. Die Analyse ist so etwas wie die Königsdisziplin in der IT und um die richtigen Fragen stellen zu können, ist nicht nur Fachwissen, sondern vielmehr die Kommunikationsfähigkeit entscheidend. „Dazu gehört eben auch, vor Ort zu sehen, wie die Dinge funktionieren. Das macht Spaß“, sagt Claudia.
Neugier als Lebensprinzip
Dass sie auf diesem praktischen, bohrenden, neugierigen und spannenden Weg das Unternehmen in einer Tiefe und Breite kennenlernt, die in keinem Manual Platz haben, ist nur logisch. „Ich bin dabei, mein Wissen weiterzugeben und auf mehrere Schultern zu verteilen“, erzählt die Pionierin. Ganz langsam bereitet sie ihren Rückzug vor und übergibt dem vierköpfigen Team zunehmend Wissensschätze und Verantwortung. Die aktuelle Arbeit am nächsten großen SAP-Sprung beziehungsweise Release-Wechsel begleitet Claudia erstmals nicht mehr in der ersten, sondern in der zweiten Reihe: „Ja, das ist alles sehr spannend.“
So spannend wie die IKB, an der Claudia die irre Vielfalt so schätzt und „end-cool“ findet. End-cool ist auch ihre Vielfalt. Neben ihrer Arbeit hat sie studiert und in Alter Geschichte und Altertumskunde eine Dissertation geschrieben. Und neben allerlei gängigen Sprachen hat sie auch Koptisch oder die Hieroglyphen gelernt. Ihren Kopf auszureizen, findet Claudia toll und sie lacht, wenn sie festhält: „Nein, fad wird mir nicht. Da schaue ich ins Vorlesungsverzeichnis der Uni und denke: Boa, es gibt so verdammt viele spannende Sachen. Die Welt ist groß und weit.“ Oh ja, das ist sie.

Mai 2025