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Ein starkes Stück Zukunft

Einblick in den Geschäftsbereich Wasser der IKB

Einer seiner Arbeitsplätze liegt rund 1000 Meter tief, mitten im Karwendelmassiv. Die Mühlauer Quelle der IKB zu betreuen ist nichts für schwache Nerven. „Das ist einzigartig“, sagt René. So einzigartig, wie die Erschließung des neuen Quellstollens, der die Trinkwasserversorgung über Generationen sichert. Daran mitzuarbeiten, macht René stolz. Zu Recht. ​

Eng, dunkel, laut, nass und kalt ist es da drinnen, im Trinkwasserstollen. „Ich bin 1,83 Meter groß und muss mich bücken. Man geht rund 1000 Meter in den Berg hinein, geht dabei 20 Zentimeter über dem Wasser, das oft mit bis zu 1.700 Litern pro Sekunde unter einem hinaus rinnt. Das ist nichts für Menschen mit Platzangst. Mir tut das nichts, mir taugt das“, sagt René. Das Bild, das der 43-Jährige zeichnet, klingt ein wenig unheimlich. Manche mag es vielleicht sogar gruseln beim Gedanken an den felsigzackigen Stollen oder die unwirtlich klingende Umgebung – und doch ist es das Lebenselixier schlechthin, um das es hier geht und um das sich Renés Arbeitsalltag dreht: Das Innsbrucker Trinkwasser, das zum Großteil der Mühlauer Quelle zu verdanken ist.

Den diesbezüglich ziemlich verwöhnten Innsbrucker:innen, die ohne nachdenken zu müssen, den Hahn aufdrehen und Wasser in bester Quellqualität genießen oder sonst wie nutzen können, ist die komplexe Welt hinter diesem Schatz gar nicht bewusst. So schön diese Sorglosigkeit für die Lebensqualität ist, so spannend ist, was dahintersteckt.

Die Trinkwasserversorgung ist eine Uraufgabe der IKB und Aufgabe von René ist es, als Gruppenleiter für die Organisation und Instandhaltung seinen Beitrag zur Erfüllung dieser Aufgabe zu leisten. „Zusammen mit meinem Team bestehend aus fünf Monteuren und einem Lageristen kümmere ich mich um die Instandhaltung der Quellen, der Pumpwerke oder der Hochbehälter. Bei der Erneuerung des Wasserleitungsnetzes sind wir auch dabei, wir warten regelmäßig die 2427 Hydranten – ja, das Spektrum ist riesig“, skizziert René grob sein Aufgabengebiet, das ihn anhaltend fasziniert und das er immer wieder mit dem Wort „einzigartig“ adelt.

IKB-Mitarbeiter Rene Brecher
René Brecher hilft mit, die Trinkwasserversorgung in Innsbruck zu sichern.

Sein Werdegang

„Ich habe bei einem kleinen Installateur gelernt, alle Gesellenprüfungen abgelegt, dann als Kommissionierer gearbeitet und bald gemerkt, dass mir das zu langweilig ist“, blickt René rund 15 Jahre zurück. Als er erfuhr, dass die IKB einen Mitarbeiter „für’s Wasser“ sucht, einen Installateur, bewarb er sich. „2008 habe ich bei der IKB angefangen. Neben der  Arbeit konnte ich 2013 die Meisterprüfung machen und seit 2020 bin ich Gruppenleiter“, beschreibt René seinen Weg „bergauf“. Bergauf geht es für ihn immer wieder auch ganz faktisch und praktisch. Einmal pro Woche inspiziert er die Mühlauer Quelle, erledigt notwendige Arbeiten und dringt auch immer wieder bis zum Gestein vor, wo das Wasser nach seinem langen Weg durch die Felsenwelt jungfräulich wild aus den Fugen schießt. Als er letztes Jahr beispielsweise dafür verantwortlich war, die Rohrleitungen und die Elektronik des Alten Klammstollens zu erneuern, musste das gesamte Material per Hubschrauber zum Wasserleitungsstollen geflogen werden. „Zu Fuß wäre das nicht möglich gewesen“, erinnert sich René. Seine Baustellen haben immer etwas Spektakuläres an sich, liegen sie doch meist an Orten des komplexen Wasserversorgungsnetzes verborgen, die „normalen“ Bürger:innen auch verborgen bleiben und neben schwerem Gerät viel technische Finesse erfordern. Diese Finesse und viel Know-how ballen sich gerade in einem Projekt, das als starkes Stück Zukunft bezeichnet werden darf. „Wir erweitern die Mühlauer Quelle, die in den 1950er Jahren gebaut wurde. Wir bauen einen neuen Stollen, um die Trinkwasserversorgung Innsbrucks über Generationen zu sichern“, erzählt René. ​

Die Stadt wächst und mit ihr wächst auch der Wasserbedarf. Um ihn mit aller gebotenen Rücksicht auf die Natur stillen zu können, waren umfangreiche Vorarbeiten, Planungen und Erkundungen nötig. Ende April 2022 erfolgte der Tunnelanschlag und im Frühjahr 2023 werden René und sein Team sich darum kümmern, dass das Wasser kontrolliert aus dem Berg fließen kann. René: „Wir müssen zum Beispiel die Rohre, von denen jedes einzelne 700 Kilo wiegt, in den Stollen bringen und alles Notwendige montieren.“ Wieder wird es eng, dunkel, laut, nass und kalt werden. Doch René macht das ja nichts. Im Gegenteil. Ihm taugt das. 

Einen kleinen Einblick in Renes Arbeitsplatz gewinnt man auch im 360°-Film "Die Reise des Innsbrucker Wassers".

Juni 2022

Berufswelten der IKB

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