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Entsorgung Kaffeekapseln

Was passiert mit meinem Müll? Die IKB klärt auf!

Was passiert eigentlich mit meinem Abfall, nachdem ich ihn weggeworfen habe? Bei diesem Thema halten sich einige Meinungen seit Jahren hartnäckig, darunter der Klassiker: „Es kommt eh alles wieder zusammen!“ Wenn Sie wissen wollen, was tatsächlich mit dem Abfall der Stadt Innsbruck passiert, dann lesen Sie jetzt weiter!

Abfallentsorgung bei der IKB in 4 Schritten

Bei der Abfallentsorgung in Innsbruck arbeiten viele Menschen Hand in Hand zusammen, um den Abfall der Stadt zu sammeln, zu verwerten und zu beseitigen. Wenn Sie sich also Fragen sollten, was mit Restmüll und Plastikmüll passiert, dann müssen wir ein wenig ausholen. Doch eines sei gesagt, auch Sie selbst sind ein wichtiger Bestandteil dieser Entsorgung-Kette!

Schritt 1: Die Trennung zuhause

Wir TirolerInnen sind in punkto Abfalltrennung sehr weit vorne mit dabei. So können wir stolz darauf sein, dass bereits knapp 90 % der Plastikflaschen in Tirol richtig getrennt und entsorgt werden. Unterm Strich landen über 2/3 des Abfalls der Innsbrucker BügerInnen in dem dafür vorgesehenen Behälter. Nur circa ein Drittel davon landet im Restmüll.

In Zahlen ausgedrückt, landen bei einem jährlichem Abfallaufkommen von 464 kg/ Person trotzdem immer noch rund 155 kg/ Person im Restmüll. Um beim Thema Abfalltrennung im Österreich-Schnitt also noch weiter nach oben zu klettern, gilt es pro Person ein paar Kilo Müll mehr zu trennen!

Denn je besser Wertstoffe wie Kunststoff, Metall und Glas von den BürgerInnen getrennt werden, desto besser können diese Wertstoffe später recycelt werden. Was es bei der Mülltrennung zu beachten gibt, können Sie in unserem Abfall-ABC nachlesen.

Schritt 2: Getrennten Abfall effizient sammeln

Nachdem der Abfall möglichst korrekt in die dafür vorgesehene Tonne gegeben wurde, liegt es an uns, ihn effizient einzusammeln. Für diese logistische Leistung haben wir von der IKB 40 MitarbeiterInnen und insgesamt 17 Fahrzeuge im Einsatz, wovon bei zwei Fahrzeugen der gesamte Behälterentleerungsvorgang sowie das Verdichten des Abfalls mittels Hybrid-Antrieb erfolgt. So wird Restmüll, Biomüll und Papier in Innsbruck über möglichst effiziente Wege eingesammelt.

Bei der Entsorgung der anderen Fraktionen arbeiten wir mit anderen Entsorgungsfachbetrieben zusammen: 

  • Die Firmen Höpperger und Energie AG sammeln in unserem Auftrag Kunststoff- und Metallverpackungen.
  • Bunt & Weißglas wird von der Swarco AG gesammelt.
  • Und die Mussmann AG unterstützt uns beim Sammeln des Sperrmülls.

Problemstoffe, Altgeräte und allerhand Sperriges können die Innsbrucker BürgerInnen beim Recyclinghof in der Roßaugasse abgeben. Von hier aus kümmern sich die MitarbeiterInnen darum, dass die strengen Sicherheitsvorschriften bei der Entsorgung eingehalten werden und übermitteln den Müll an Spezialentsorger. 

Denn vor allem (elektronische) Altgeräte enthalten zum Teil Materialien, die entweder sehr selten sind und wiederwendet werden müssen oder Teile, die bei falscher Entsorgung Mensch, Tier und Umwelt schaden! 

In Innsbruck werden pro Jahr 17 000 000 kg Abfälle abgegeben, wobei über 68 Arten von Abfällen unterschieden werden. Über 900 Menschen nutzen dort täglich die Möglichkeit, ihren Abfall professionell entsorgen zu lassen. 

Schritt 3: Wertstoffe aufbereiten und weiterverwenden

Die eingesammelten Wertstoffe wie Plastik, Restmüll oder Biomüll werden in den dafür vorgesehen Anlagen wie dem Recyclingzentrum Ahrental oder der Sortieranlage von Höpperger genau geprüft und auf ihre Sortenreinheit hin kontrolliert. Bei Verunreinigungen wird gegebenenfalls maschinell und händisch nachsortiert. Das ist deshalb so wichtig, weil nur sortenreine Abfälle und Wertstoffe zum Recyceln geeignet sind und so wieder zu neuen Produkten verarbeitet werden können. 

Ein gutes Beispiel für Müll, der nicht sortenrein ist, wäre ein Joghurtbecher, an dem noch der Deckel aus Alufolie hängt. So etwas muss aus dem Wertstoffkreislauf aussortiert werden. Und was passiert im Anschluss mit meinem Müll, wenn er korrekt getrennt und sortenrein ist? Ganz einfach: korrekt getrennte, sortenreine Wertstoffe werden zerkleinert und platzsparend bis zu ihrer Wiederverwendung gelagert:

  • Bioabfall wird in der Bioabfallaufbereitunganlage von Störstoffen wie Plastiktüten und Papier befreit.
  • Der Rest- und Sperrmüll wandert ins Recyclingzentrum Ahrental, wo er zunächst zerkleinert wird. Dort werden Wertstoffe wie Metall mit Hilfe eines Metallabscheiders aus dem Abfall herausgefiltert. Alles, was danach übrig bleibtübrigbleibt, wird nach seinem Brennwert (wie gut brennt ein Stoff) nochmal getrennt und in „Niederkalorik“, „Mittelkalorik“ und „Hochkalorik“ sortiert. Niederkalorischer Abfall wird in Containern gelagert, während mittel- und hochkalorischer in Ballen gepresst wird.

Bei Altgeräten kommen dabei chemische sowie mechanische Prozesse zum Einsatz, um Metalle von Kunststoff und anderen Stoffen zu trennen. Diese Prozesse dienen im Endeffekt alle dazu, den Abfall bestmöglich zu recyceln und wiederzuverwerten. Was genau dabei passiert, erfahren Sie jetzt!

Schritt 4: Recycling und weitere Verwendung des Abfalls

In Österreich entsteht Jahr für Jahr eine enorme Menge an Müll. 2018 waren es unglaubliche 66,64 Millionen Tonnen an Abfall und über die letzten Jahre ist die Menge stetig angewachsen.

Von dieser Menge werden in Österreich jedoch über 60 Prozent der Abfälle durch Recycling wiederverwertet. Dabei können Stoffe wie Glas, Papier, Metalle und Kunststoff sehr oft recycelt werden. Es hängt aber immer vom Material und seiner Beschaffenheit ab, ob der Abfall in die Verwertung geht oder endgültig entsorgt wird.

Wenn wir ‚endgültig entsorgt‘ sagen, heißt das, dass jene Abfälle, die sich nicht zum Wiederverwerten eignen, entweder

  • in Abfallverbrennungsanlagen zur Energiegewinnung genutzt oder 
  • als Ersatzbrennstoff in energieintensiven Industrien wie der Zementindustrie verwendet werden. 

Dadurch werden weniger Kohle und andere fossile Energieträger benötigt und so wird die Umwelt geschont.

Auch die Verwertung von Biomüll schont die Umwelt: Dabei wird aus dem Innsbrucker Bioabfall, zusammen mit dem Gärschlamm aus der Kläranlage in unserer Biogasanlage Methangas gewonnen. Dieses Gas lässt sich ebenfalls zur Energiegewinnung nutzen. Die übriggebliebene energiereiche Masse, der sogenannte Gärrest, wird anschließend verbrannt und somit nochmals zur Energieproduktion verwendet. 

Besonderes Augenmerk gilt hier wieder den Altgeräten. Chemikalien und verschiedene seltene Mineralien und Stoffe (u. a. Lithium und Gold) sind Bestandteile von vielen elektronischen Geräten. Sie können oft in neuen Geräten wiederverwertet werden. Diese Stoffe werden oft unter schlechten Bedingungen für Mensch und Umwelt abgebaut und durch Recycling ist beiden geholfen! 

Und auch Stoffe wie Quecksilber sind sehr gesundheits- und umweltschädlich. Eine Wiederverwertung dieser Stoffe ist daher für Mensch und Umwelt besonders wichtig.

Die Abfallhierarchie

Recycling ist wichtig, das wissen wir hier bei der IKB in Innsbruck besonders gut. Doch was entsteht eigentlich genau aus den weggeworfenen, sortierten und aufbereiteten Wertstoffen? Eine ganze Menge, würden wir sagen. Oder haben Sie gewusst, dass Ihr Pullover eine alte PET-Flasche gewesen sein könnte, Ihre Autokarosserie einmal eine Aludose war oder Ihr Ehering einmal Teil einer Computerplatine gewesen ist?

Was genau mit Restmüll oder Plastikmüll in Österreich passiert, hängt stark von den eingesetzten Materialien und der Produktzusammensetzung ab. Wenn es sich zum Beispiel um Verbundmaterialien handelt, ist ein Recycling ohne die richtige Sortieranlage nicht möglich. Dann wandert der Abfall in die „Sonstige-Verwertung“.

Beim Upcycling oder Downcycling, beides Begriffe rund um den Recycling-Prozess, wird der Müll bestmöglich wiederverwertet. Jedoch können nicht alle Stoffe und Materialien ohne Qualitätseinbußen wiederverwertet bzw. recycelt werden. Ein Beispiel ist Papier, das bereits nach 7-maligem Gebrauch am Ende seiner Produktlebzeit angekommen ist. Glas, Aluminium und Kunststoff wie PET hingegen können bei sauberer Trennung nahezu unendlich oft wiederverwertet werden!

Die Grafik zeigt die momentane Abfallsituation in Österreich. Zurzeit wird der größte Teil des Abfalls beseitigt und kehrt nicht wieder in einen Produktkreislauf zurück. Der geringste Teil fällt aktuell leider noch auf die Abfallvermeidung. Jedoch ist es aus heutiger Sicht am wichtigsten, Abfälle zu vermeiden, am zweitwichtigsten Gegenstände wiederzuverwerten bis hin zum am wenigsten Wünschenswerten: der Beseitigung des Abfalls.

Vorbereitung zur Wiederverwendung, Recycling und Verwertung - Was bedeutet das?

Vorbereitung zur Wiederverwendung

  • Produkte werden in ihrer gebrauchten Form aufgearbeitet und zu gleichwertigen oder höherwertigen Produkten verwandelt
  • Wird auch Upcycling genannt
  • Kreislauf aus: Prüfen – Reinigen - Reparieren
  • Im besten Fall: aus Alt mach Neu
  • Effekt: Endprodukte müssen nicht aus Rohmaterialien hergestellt werden

Recycling

  • Rohstoffe werden sortenrein getrennt und dann zu Granulat zerkleinert
  • Kreislauf aus: Zerkleinern – Trennen – Herstellen
  • Das Granulat wird zur Herstellung von Produkten verwendet
  • Produkte müssen nicht die gleichen sein
  • Effekt: Endprodukte müssen erneut hergestellt werden

Verwertung

  • Trennung einzelner Rohstoffe nicht mehr möglich
  • Wiederverwendung oder Recycling sind deshalb keine Optionen mehr
  • Kreislauf aus: Zerkleinern – Trennen – Verwerten ist unvollständig
  • Inerte Stoffe (Inert = Stoffe, die nicht mehr mit der Umwelt reagieren, z. B. Fliesen und Altbeton aus alten Gebäuden) können als Füllmaterial für Bauwerke genutzt werden
  • Alle anderen Stoffe werden nach kalorischen Fraktionen sortiert und in die energetische Verwertung übergeben
    • Herstellung von Strom in Heizkraftwerken
    • Als „Ersatzbrennstoff“ zur Substitution von fossilen Energieträgern bei Industriebetrieben wie Zementindustrie

Was passiert mit meinem Müll? Jetzt wissen Sie Bescheid!

Wir von der IKB haben ein professionelles wie gut organisiertes Netz aus vielen MitarbeiterInnen und logistische Einrichtungen, um Ihren Müll bestmöglich zu verwerten – im besten Fall wiederzuverwerten! Und auch Sie tragen mit der sachgemäßen Trennung Ihres Abfalls einen großen, wenn nicht den größten Teil zu diesem Kreislauf bei. Wenn Sie noch Fragen haben, wenden Sie bitte an unsere Umwelt- und Abfallberatung oder kommen Sie direkt bei uns in der Salurnerstraße 11 in Innsbruck vorbei.

Abfallhierarchie
Die Abfallhierarchie setzt sich aus den diesen 5 Punkten zusammen.

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