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Alles Wissenswerte rund um das Heizen mit Strom

Stromheizungen oder Elektroheizungen sind Heizungssysteme, die elektrische Energie nutzen, um Wärme zu erzeugen. Im folgenden Ratgeber erfahren Sie alles, was es rund um das Thema Heizen mit Strom zu wissen gibt – inklusive Heizsysteme, Vorteile, Nachteile und Kosten.

Was ist eine Stromheizung?

Eine Stromheizung ist eine Heizung, die mit elektrischer Energie betrieben wird. Sie wird vor allem deshalb gern von Investoren eingebaut, da die Investition im Vergleich zu anderen Heizsystemen gering ist. Sie hat aber einen gravierenden Nachteil in Form von extrem hohen Energiekosten Jahr für Jahr.

Im Folgenden wird direkt auf den am häufigsten hinterfragten Aspekt im Bereich Stromheizungen eingegangen – den Kosten.

Wichtig: Heizen mit Strom war schon immer teuer, aufgrund der Energiekrise ist Heizen mit Strom nochmals deutlich teurer geworden.

Stromheizung: Kosten pro Monat und Quadratmeter

Die Kosten für Stromheizungen können nicht pauschal angegeben werden. Es kommt einerseits auf die Gegebenheiten im Gebäude an, denn in einem schlecht isolierten Gebäude braucht man wesentlich mehr Kilowattstunden an Strom wie in einem Neubau. Das persönliche Nutzerverhalten ist ebenfalls ein wichtiger Faktor in Bezug auf die Kosten für Stromheizungen.

Grundsätzlich kann man aber sagen, dass das Heizen mit Strom mit Abstand die teuerste Art ist, um für Wärme zu sorgen, obwohl die Anschaffungskosten moderat ausfallen. Teuer ist hingegen der Betrieb, denn Strom ist – gerechnet in Kilowattstunden – mindestens doppelt so teuer wie Gas und Holz. Stromheizungen führen in alten und dementsprechend schlecht gedämmten Gebäuden daher immer zu hohen Stromkosten und können zu einer Kostenfalle werden.

Heizen mit Strom: Österreichs Strompreisindex

Seit dem letzten Quartal 2021 steigen die Energiepreise, einerseits treibt die Erholung der Wirtschaft nach der Coronapandemie die Energiepreise (und den Bedarf) an, andererseits sorgt der Ukraine-Krieg für massive Preissprüngebei den Energieträgern.

Der Österreichische Strompreisindex (ÖSPI) verzeichnet ein Plus von 256 % im Vergleich zum September 2021. Heizen mit Strom ist derzeit daher extrem teuer.

Stromheizung: Kosten pro m², monatliche Kosten & Jahreskosten

Berechnet man die Kosten pro Quadratmeter, so kann von etwa 50 kWh (Neubau) bis 250 kWh (ungedämmter Altbau) Stromverbrauch pro m² und pro Jahr ausgegangen werden.

Zwei Beispiele:

  • Bei einer gut gedämmten kleinen Wohnung mit 50 m² Wohnfläche ist ein Gesamtverbrauch von jährlichen 2.500 kWh realistisch. Bei 20 ct/kWh würden sich dann € 500,- ergeben bzw. € 10,- pro m² oder  ein monatlicher Teilzahlbetrag TZB von € 42,-.
  • Bei einer schlecht gedämmten Wohnung mit 100 m² Wohnfläche ist ein Gesamtverbrauch von jährlichen 15.000 kWh realistisch. Bei 20 ct/kWh würden sich dann € 3000,- ergeben bzw. € 30,- pro m² bzw. ein monatlicher Teilzahlbetrag von € 250,-.

Hier sind zudem andere Stromverbraucher im Haushalt hinzuzurechnen.

Unser Strompreisrechner hilft Ihnen dabei, Ihre Stromkosten basierend auf dem jährlichen Stromverbrauch in kWh zu errechnen.

Die hohen Kosten sind natürlich ein gravierender Nachteil der Elektroheizungen. Im anschließenden Abschnitt werden die weiteren Vorteile und Nachteile näher beleuchtet.

Heizen mit Strom – Vergleich der Vorteile und Nachteile

Im vorigen Kapitel wurden bereits einige Vorteile sowie Nachteile erwähnt, jedoch gibt es noch weitere Pros und Contras, die hinsichtlich des Heizens mit Strom bedacht werden sollten.

Vorteile: Anschaffung, Installation & Platzersparnis

Stromheizung einige Vorzüge:

  • Niedrige Anschaffungskosten
  • Die Installation ist in der Regel einfach
  • Es braucht keinen Heizkreislauf im Gebäude (wassergeführte Vor- und Rücklaufleitungen)
  • Man braucht keinen Lagerplatz für Brennstoffe
  • Wartungen (von Schornsteinen etc.) sind überflüssig

Was den Platz angeht, so spart man sich auch den Lagerplatz für die Brennstoffe. Je nach benötigter Menge bzw. Gebäudegröße braucht man Platz für Heizzentralen, Thermen, Tanks, Pellets usw.

Nachteile: Stromgewinnung, Heizkosten & CO2

Die Nachteile, die eine Stromheizung mit sich bringt, dürfen nicht außer Acht gelassen werden:

  • Sie hat einen hohen Stromverbrauch und verursacht damit hohe Stromkosten. Eine Stromheizung verbraucht ca. drei mal so viel Strom wie eine Luft-Wärmepumpe und ca. vier mal so viel Strom wie eine Erd-Wärmepumpe.
  • Eine Stromheizung ist nicht ökologisch, sie benötigt besonders dann viel Strom, wenn wenig erneuerbarer Strom zu Verfügung steht. Stromgewinnung aus fossilen Brennstoffen ist umweltschädlich und trägt viel zur Klimakrise bei. 

Stromverbrauch

Alle Elektroheizungen haben einen hohen Stromverbrauch, denn sie nutzen ausschließlich elektrische Energie für die Wärmeerzeugung. Was den Verbrauch angeht, so sollten Elektroheizungen unbedingt mit einem Thermostat gesteuert werden. So schaltet sich die Heizung ab, sobald die gewünschte Raumtemperatur erreicht wurde.

Stromgewinnung

Da in der Heizsaison zu wenig erneuerbarer Strom vorhanden ist, muss zusätzlich kalorischer Strom aus fossilen Energieträgern erzeugt werden. Deshalb ist eine Direktheizung (im Gegensatz zu einer Wärmepumpenheizung, die nur ein Drittel oder nur ein Viertel des Stroms benötigt) auch nicht ökologisch. 

CO2-Ausstoß

Da eine Stromheizung immer dann Strom braucht, wenn wenig Wasserkraft und PV-Strom erzeugt wird und der Strom dann in den allermeisten Fällen kalorisch erzeugt werden muss, ist der CO2-Ausstoß für eine Stromheizung erheblich.
 

Heizen mit Strom: Möglichkeiten mit Stromheizungen

Stromheizungen gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Die jeweiligen Elektroheizungen eignen sich für unterschiedliche Gegebenheiten. Im folgenden Abschnitt wird näher auf Beispiele der Direktheizungen eingegangen:

  • Infrarotheizung
  • Konvektoren
  • Radiatoren
  • Heizlüfter
  • Elektro-Fußbodenheizung
  • Nachtspeicherheizung

Elektrodirektheizungen

Elektrodirektheizungen geben die Wärme unmittelbar an den Raum, in dem sie aufgestellt sind, ab. Im Folgenden wird näher auf diese Heizmethoden eingegangen.

Infrarotheizung

Wird trotz der hohen Betriebskosten eine Stromheizung gewählt, kommt heute am öftesten eine Infrarotheizung zum Einsatz. Infrarotheizungen haben im Vergleich zu Konvektoren und Radiatoren einen etwas höheren Anteil an Infrarot-Strahlung und benötigen zudem durch ihre flache Bauart besonders wenig Platz und wirken auch optisch gut.

Konvektoren und Radiatoren

Diese sind Heizsysteme, die die Wärme über Lamellen an die Raumluft abgeben (Konvektion) als auch über Wärmestrahlung (durch die heiße Oberfläche) abgeben.

Heizlüfter

Den Heizlüfter bzw. das Heizgebläse kennt man aus verschiedenen Badezimmern. Dort saugt das kleine, portable Gerät Luft an, erhitzt sie über Heizdrähte und bläst die warme Luft in den Raum. In einem Badezimmer, das wenige Quadratmeter misst, kann so ein Gerät schnell für Wärme sorgen.

Ein dauerhafter Betrieb ist aber nicht sinnvoll, denn das Gerät verbraucht sehr viel Strom, erzeugt einen Geräuschpegel und wirbelt Staub auf. Ein Heizlüfter gehört zu den Stromfressern im Haushalt.
Achtung auch vor Brandgefahr!

Elektro-Fußbodenheizung

Bei der Elektro-Fußbodenheizung werden Elektromatten im Estrich oder auf dem Estrich verlegt. Diese Heizung reagiert aufgrund der Speichermasse träger als die anderen Elektroheizungen und wird öfters in Sanitärräumen verlegt, damit Fliesen „fußwarm“ werden.

Elektrospeicherheizungen

Elektrospeicherheizungen werden heutzutage nicht mehr installiert. Sie hatten ihre Blütezeit in den 1960er und 1970er Jahren, als Energieeffizienz noch kein so großes Thema war wie im Jahre 2022. Aufgrund ihrer Nachteile (hohe Kosten, hohes Gewicht, hoher Platzbedarf, schlechte Regelbarkeit) werden sie heute kaum noch verbaut.

Nachtspeicherheizung

Die Systeme werden auch Nachtspeicherheizung genannt, denn sie haben einen Wärmespeicher verbaut, der in der Nacht über den günstigeren Nachtstrom aufgeladen bzw. aufgeheizt wird. Untertags wird diese Speicherwärme dann verbraucht.

Für Nachtspeicherheizungen braucht man einen eigenen Stromzähler. Die günstigeren Nachtstromtarife gleichen den hohen Energieverbrauch der Geräte nicht aus. Auch ist der Nachtstrom nicht mehr so viel günstiger als in früheren Zeiten.

Wärmepumpenheizung

Die Wärmepumpenheizung ist keine Elektroheizung, sondern heizt hauptsächlich mit Umweltwärme, die im Erdreich und in der Aussenluft enthalten ist. Die Wärmepumpe wird mit elektrischer Energie betrieben und holt sich die Heizwärme aus Erdreich und aus der Außenluft.

Wärmepumpenheizungen sind besonders umweltfreundlich und sparsam im Verbrauch. Erd-Wärmepumpen verbrauchen gegenüber einer Direktstromheizung lediglich ca. ein Viertel des Stroms, Luft-Wärmepumpen verbrauchen lediglich ca. ein Drittel des Stroms einer Direktstromheizung.

Fazit zum Heizen mit Strom

Für das Heizen mit Strom hat man mehrere Möglichkeiten. Alle Elektroheizungen haben einen hohen Verbrauch als gemeinsames Merkmal, was in schlecht gedämmten Gebäuden sehr hohe Kosten verursacht. Grundsätzlich ist das Heizen mit Strom die teuerste Art zu heizen, Elektroheizungen eignen sich lediglich für Niedrigst-Energiehäuser oder Passivhäuser. Im Neubau oder bei der Sanierung empfiehlt sich statt einer Stromheizung der Einbau einer modernen Wärmepumpenheizung.

Heizen mit Strom ist aufgrund des teuren Energieträgers nur in besonders gut gedämmten Niedrigst-Energiehäusern und Passivhäusern eine noch tolerierbare Möglichkeit. Auch beim Ersatz einer alten Speicherheizung kann eine Stromheizung aufgrund der Investitionskosten eventuell Sinn ergeben.

Mit Strom zu heizen ist nicht günstig, da Strom ein teurer Energieträger ist. Generell ist das Heizen mit Strom die teuerste Art, für Wärme zu sorgen. Das gilt auch für Infrarotheizungen. Die Kosten hängen davon ab, wie viel Raum erwärmt werden soll, wie gut das Gebäude gedämmt ist und wie hoch die Raumtemperaturen eingestellt sind.

Das ist möglich, jedoch nicht wirtschaftlich. Die Betriebskosten liegen mehr als doppelt so hoch über den Kosten anderer Energieträger wie Gas und Holz. Heizen mit einer Direktstromheizung ist auch nicht ökologisch, da genau in der Heizsaison der Anteil an erneuerbarer Energie am geringsten ist.

Der Wirkungsgrad von elektrischen Heizungen, egal ob E-Konvektoren, Infrarotpaneele, Heizlüfter oder Elektro-Fußbodenheizungen ist immer sehr ähnlich, es gibt hier keine großen Unterschiede. Lediglich Nachtspeicheröfen sind wegen der schlechten Regelbarkeit etwas weniger effizient.

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